#37 Bettina: queer mit Kinderwunsch

Vom (rechtlich) Möglichen und Unmöglichen

Was, wenn alles ein Jahr früher passiert wäre? Würde Bettinas Leben heute anders aussehen? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Klar ist jedoch, dass Bettina nicht in einer legalen Grauzone unterwegs gewesen wäre, hätte es die «Ehe für alle» bereits 2020 gegeben. Bettina (Jahrgang 1984) ist queer, lebte in einer eingetragenen Partnerschaft und hatte einen Kinderwunsch. Seit der Ehe für alle, die im Juli 2022 in Kraft getreten ist, ist es auch für lesbische, verheiratete Frauen in der Schweiz möglich, dank Samenspende ein Kind zu bekommen. 

Bettina musste für ihren Kinderwunsch einen anderen Weg gehen. In dieser Folge nimmt sie uns mit nach Kopenhagen in die Kinderwunschklinik, zu einem Postfach nach Lörrach und ins Hinterzimmer eines Schweizer Gynäkologen. Ihr Weg ist holprig: Er führt sie nicht zum Wunschkind, aber via Umwegen mit schwierigen Entscheidungen schliesslich zu ganz viel Selbsterkenntnis. 

Und heute? Heute hat Bettina beschlossen, den Kinderwunsch nicht weiterzuverfolgen. Sie hat neue Zukunftspläne: Sie will Pfarrerin werden und studiert darum Theologie. Wichtig ist ihr, wie sie sagt, dass sie «sein darf» und das ist mal traurig, mal nachdenklich, aber vor allem neugierig, zuversichtlich und offen. Sie will für sich selbst entscheiden und sich selbst vergeben können. 

Shownotes Folge 36

Zurück
Zurück

#38 Ruth: Wem vertrauen wir im Alter?

Weiter
Weiter

#36 Johanna: seit Geburt unfruchtbar